Projekte und Veranstaltungen
Orange Day am 25. November 2025: Chemnitz setzt ein sichtbares Zeichen gegen Gewalt an Frauen
Am 25. November 2025, dem internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, finden in Chemnitz zahlreiche Aktionen und Veranstaltungen statt, um auf das Thema aufmerksam zu machen und Betroffenen Unterstützung aufzuzeigen.
Hauptveranstaltung im Kino Metropol
Die zentrale Veranstaltung zum Orange Day findet am 25. November 2025 von 17.30 bis 22.30 Uhr im Kino Metropol statt. Das Thema des Abends: „Häusliche Gewalt“. In Zusammenarbeit mit der Klinikum Chemnitz gGmbH, der Opferschutzbeauftragten der Polizei Chemnitz haben die Veranstalterinnen ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt:
Das Programm:
| 17.30 Uhr | Einlass |
| 18.00 - 18.05 Uhr | Begrüßung durch die Gleistellungsbeauftragte |
| 18.05 - 18.45 Uhr | Betroffenenbericht | Video |
| 18.45 - 19.05 Uhr | Vertrauliche Spurensicherung für Opfer von sexualisierter Gewalt |
| 19.05 - 19.15 Uhr | Status Quo Chemnitz - Was sagt die Kriminalstatistik? Polizei Chemnitz |
| 19.20 - 19.50 Uhr | Podiumsdiskussion/Fragerunde |
| 19.50 - 20.10 Uhr | Pause |
| 20.30 - 22.10 Uhr | Kinofilm "Morgen ist auch noch ein Tag" |
Im Foyer des Kinos stellen sich verschiedene Hilfsorganisationen und Initiativen vor.
Die Veranstaltung ist weitgehend barrierefrei; für die Vorträge stehen Gebärdensprachdolmetscherinnen zur Verfügung.
Eine Anmeldung ist nicht verpflichtend, aber empfohlen unter: www.metropol-chemnitz.de/orangeday2025
Die Veranstaltung ist kostenfrei.
Sichtbare Zeichen in der Stadt
„Gewalt kommt mir nicht in die Tüte!“
Bereits eine Woche vor dem Orange Day startet die Aktion „Gewalt kommt mir nicht in die Tüte!“. Mehrere Chemnitzer Bäckereien – darunter als Hauptunterstützer die Emil Reimann GmbH sowie die NOMAD Bakery – verteilen Brötchentüten mit wichtigen Hilfsangeboten der Stadt und dem internationalen Hilfe-Handzeichen. Mit dieser gemeinsamen Initiative der Frauenhilfe Chemnitz e.V. und der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten wird im Alltag auf niedrigschwellige Unterstützungsmöglichkeiten für Betroffene hingewiesen.
Bänke zum Gedenken und als Mahnmal
Der Frauenhilfe Chemnitz e.V. hat bereits im vergangenen Jahr altrosa Bänke entlang der Chemnitz aufgestellt. Sie erinnern an Valeriya N. und Andrea N., zwei Frauen, die während ihres Aufenthaltes im Chemnitzer Frauenhaus von ihren Ehemännern getötet wurden. Am 25.11.2025 wird der Frauenhilfe Chemnitz e.V. auf den Bänken Tafeln anbringen, welche auf die beiden Projekte des Vereins als Unterstützungsangebote für Betroffene häuslicher Gewalt hinweisen: das Frauen- und Kinderschutzhaus sowie die Interventions- und Koordinierungsstelle zur Bekämpfung häuslicher Gewalt und Stalking (IKOS). Außerdem wird Masoma S. mit einer weiteren Tafel für den am 24.09.2025 stattgefundenen Femizid gedacht.
Esse erstrahlt orange
Auch im öffentlichen Raum wird Chemnitz am 25. November in Orange erstrahlen: Der Energieversorger Eins Energie in Sachsen GmbH & Co. KG beleuchtet am Abend nur den orangefarbenen Abschnitt der Esse als weithin sichtbares Zeichen gegen Gewalt an Frauen.
Männer am Zug! Internationaler Männertag 2025
am 19. November im Schauplatz Eisenbahn
Zum Internationalen Männertag fand 2025 erstmals eine Veranstaltung statt. Alle Männer, Väter, Kinder, Partner – und natürlich auch Familien, Freunde und Interessierte – waren in den Schauplatz Eisenbahn eingeladen. Auf dem Programm standen Vorträge, Workshops, Mitmachaktionen und Bewegungsangebote. Zu den Programmhöhepunkten zählten ein Auftritt des Instagramers Patrick van Lier (Feministo_explains), Qi Gong für Erwachsene und Kinder sowie Führungen durch den Schauplatz Eisenbahn.
Hintergrund
Der Internationale Männertag wird weltweit am 19. November begangen und steht im Zeichen der Gesundheit, Gleichstellung und Wertschätzung von Männern. Anders als der volkstümliche „Männertag“ zu Himmelfahrt geht es hier nicht um Feiern, sondern um gesellschaftliche Themen, die Männer und Familien betreffen – ähnlich wie der Internationale Frauentag am 8. März.
Internationaler Frauentag und Chemnitzer Frauenwochen
Der Internationale Frauentag hat eine lange Tradition. Er geht auf die Arbeiterinnenbewegung Mitte des 19. bis zum 20. Jahrhundert zurück. Die II. Internationale Sozialistische Frauenkonferenz, die auf Initiative der deutschen Sozialistin Clara Zetkin stattfand und an der mehr als 100 Delegierte aus 17 Ländern teilnahmen, beschloss am 27. August 1910 die Einführung eines jährlichen Internationalen Frauentages.
Den ersten internationalen Frauentag gab es am 19. März 1911 in Dänemark, Deutschland, Österreich, der Schweiz und den USA. Die politische Forderung dieses Tages galt dem aktiven und passiven Wahlrecht für Frauen. Mehr als eine Million Frauen gingen dafür auf die Strasse. Seit 1921 ist der 8. März der internationaler Gedenktag, zu welchem Frauen auf ihre Rechte aufmerksam machen.
In Chemnitz wird jedes Jahr die Festveranstaltung zum Internationalen Frauentag durch die Gleichstellungsbeauftragte und das Netzwerk der Chemnitzer Fraueninitiativen organisiert.
Seit mehreren Jahren werden rund um den 8. März die Chemnitzer Frauenwochen statt, bei der viele Veranstaltungen mit unterschiedlichen Akteuren angeboten werden.
Girls´Day in Chemnitz
Zukunftsfähige Berufe im Handwerk und im gewerblich-technischen Bereich stehen im Mittelpunkt des Girls´Day - des Mädchenzukunftstages. Dieser Girls´Day wird jährlich für Mädchen der Klassen 5 - 11 veranstaltet und bietet Informationen zu Berufen in Naturwissenschaft, Handwerk, Technik und IT sowie Workshops zur Berufs- und Lebensplanung
Der nächste Girls´Day findet am 23. April 2026 statt.
Boys´Day in Chemnitz
Europäische Charta für Gleichstellung von Frauen und Männern auf lokaler Ebene
Am 25.04.2012 wurde auf Initiative im Stadtrat der Beitritt der Stadt Chemnitz zur Europäischen Charta für die Gleichstellung von Frauen und Männern auf lokaler Ebene beschlossen.
Die Charta ist eine Absichtserklärung der Kommune, in der sie sich öffentlich und formell zum Grundsatz der Gleichstellung von Frau und Mann bekennt mit dem Ziel, diesen tatsächlich umzusetzen. Die Beitrittsurkunde wurde am 15.10.2012 von Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig unterzeichnet. Die Auftaktveranstaltung fand am 20.11.2012 im DAStietz statt.
Die Kommune hat damit die Verpflichtung übernommen, Institutionen und Organisationen in den Prozess einzubeziehen und einen Gleichstellungsaktionsplan, zugeschnitten auf die kommunalen Bedürfnisse, zu erstellen und zu veröffentlichen.
Der Beitritt zur Charta eröffnet die Möglichkeit, eine strategisch systematische und zielgerichtete Gleichstellungsarbeit zu verfolgen auf der Basis einer breiten Beteiligung verschiedener Akteure. Der Aktionsplan stellt Verbindlichkeit her und bietet konkrete Ziele und Maßnahmen in einem überschaubaren Zeitplan und damit eine transparente und nachprüfbare Grundlage. Erreichte Standards werden gesichert. Politik und Verwaltung erhalten neue Impulse zur Einbindung gleichstellungsrelevanter Ansätze in die alltägliche Arbeit. Der Beitrittsbeschluss wurde durch eine interfraktionelle Arbeitsgruppe und die Gleichstellungsbeauftragte vorbereitet. Es wurde eine Lenkungsgruppe aus Fraktionsmitgliedern, Fachexpertinnen und -experten gebildet.
Die Erstellung des Aktionsplanes erfolgte im Rahmen eines Beteiligungsprozesses. Es wurden 9 Workshops und eine Informationsveranstaltung durchgeführt. Der Aktionsplan wurde im November 2015 dem Stadtrat vorgelegt.
Chemnitz stellt sich mit diesem Beitritt dem Internationalen Vergleich und Wettbewerb der Städte in Bezug auf Umsetzung der Gleichstellung und Chancengleichheit von Frauen und Männern vor Ort.
Tag gegen Gewalt an Frauen
Auf der 83. Plenarsitzung am 17. Dezember 1999 verabschiedet die UN-Generalversammlung eine Resolution, nach der der 25. November zum Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen, auch „Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen“, bestimmt wurde.
Damals zeigte sich die Generalversammlung „beunruhigt darüber, dass Frauen nicht in den vollen Genuss ihrer Menschenrechte und Grundfreiheiten kommen, und besorgt darüber, dass es nach wie vor nicht gelungen ist, diese Rechte und Freiheiten im Falle von Gewalt gegen Frauen zu schützen und zu fördern“. Alljährlich soll mit dem internationalen Gedenktag das öffentliche Interesse auf die Gewalt gegen Frauen gelenkt werden und Strategien zur Bekämpfung in den Mittelpunkt rücken.
Fahnenaktion von Terre des Femmes
Bundesweit bekannt ist inzwischen die Fahnenaktion von Terre des Femmes. Am 25. November 2001 ließ die Frauenrechtsorganisation zum ersten Mal die Fahnen wehen, um ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen zu setzen. Seither wird die Aktion von zahlreichen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten, Parteien, Verbänden und Ministerien aufgegriffen und weitergetragen, so auch in Chemnitz.