Chemnitzer Friedenstag am 5. März

2025: Gedenken an die Bombardierung der Stadt vor 80 Jahren

Hunderte Chemnitzerinnen und Chemnitzer haben am 5. März 2025 bei zahlreichen Veranstaltungen und Aktionen an die Bombardierung und Zerstörung von Chemnitz am 5. März 1945 erinnert. 

Die abendliche Hauptveranstaltung auf dem Neumarkt stand unter dem Titel „Frieden stiften durch Versöhnung“, organisiert von der AG Friedenstag. Ihre Gedanken zum Thema äußerten Dean John Witcombe (Dekan der Kathedrale von Coventry), Alexander Dierks (Sächsischer Landtagspräsident) und Dr. Peter Seifert (1993 bis 2006 Oberbürgermeister von Chemnitz). Das musikalische Programm gestaltete die Band GoNG. Der Name GoNG steht für Gorizia/Nova Gorica – zwei Städte, für die die dazwischenliegende Landesgrenze heute keine Rolle mehr spielt und die in diesem Jahr neben Chemnitz Europäische Kulturhauptstadt sind.

Oberbürgermeister Sven Schulze: „Versöhnung bedeutet, die Hand zu reichen – über Grenzen hinweg, zwischen einstigen Feinden, zwischen Generationen, zwischen Kulturen und Religionen. Sie bedeutet, Hass und Vorurteile zu überwinden, sich dem Dialog zu öffnen, den Wert des Anderen zu erkennen. Sie bedeutet auch, Verantwortung zu übernehmen, sich aktiv für eine Gesellschaft einzusetzen, in der Achtung und Würde für alle Menschen oberste Priorität haben.“

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„Frieden – ein europäischer Gedanke“ - Podiumsdiskussion

Wo vor 80 Jahren Bomben fielen, wurde zum Friedenstag um 16.30 Uhr über Versöhnung durch Europa diskutiert. Über 80 Gäste waren eingeladen, im Stadtverordnetensaal der Stadt Chemnitz der Diskussion „Frieden – ein europäischer Gedanke“ zu folgen.

Es diskutierten miteinander:

  • Alexander Dierks, Präsident des Sächsischen Landtages
  • UNO-Experte Dr. Ekkehard Griep, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen e. V.
  • John Witcombe, Dekan der Coventry Gemeinde, die am Abend das Nagelkreuz an die St. Jakobi-Kreuz-Kirchgemeinde verleiht
  • Tina Weinhold-Leiser, Leiterin Internationales Projektmanagement bei F+U Chemnitz gGmbH

Geleitet wurde das Gespräch von der freiberuflichen Moderatorin Katja Hilbert.

Die kostenfreie Veranstaltung wurde gemeinsam organisiert von der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung und der Stadt Chemnitz.


Dekan der Kathedrale von Coventry trägt sich in das Goldene Buch der Stadt ein

Am Nachmittag empfing Oberbürgermeister Sven Schulze den Dekan der Kathedrale von Coventry, The Very Reverend John Witcombe, anlässlich des Chemnitzer Friedenstages. Der Vorsteher der Coventry Gemeinde trug sich im Grünen Salon des Rathauses in das Goldene Buch der Stadt Chemnitz ein. Am Abend verleiht die Coventry Gemeinde das Nagelkreuz an die St. Jakobi-Kreuz-Kirchgemeinde.


Gedenkveranstaltung auf dem Städtischen Friedhof

Am Mahnmal für die Opfer der Bombardierung der Stadt Chemnitz wurde um 10 Uhr auf dem Städtischen Friedhof der Stadt Chemnitz ein Kranz niedergelegt. Oberbürgermeister Sven Schulze, Landtagspräsident Alexander Dierks, Schülerinnen und Schüler von weiterführenden Chemnitzer Schulen sowie eine Zeitzeugin erinnerten an die Bombennacht am 5. März 1945 in Chemnitz.


Rückblick auf den Chemnitzer Friedenstag 2024

Die Hauptveranstaltung auf dem Neumarkt lockte hunderte Chemnitzerinnen und Chemnitzer an.
Foto: Igor Pastierovic

Mehrere hundert Chemnitzerinnen und Chemnitzer haben am 5. März 2024 bei Veranstaltungen und Aktionen unter dem Titel „Frieden für die Stadt – eine Stadt für den Frieden“ an die Bombardierung und Zerstörung von Chemnitz am 5. März 1945 erinnert und der Opfer von Kriegen überall auf der Erde gedacht. 
Oberbürgermeister Sven Schulze eröffnete den Friedenstag mit der traditionellen Gedenkveranstaltung auf dem Städtischen Friedhof, wo am Mahnmal für die Opfer der Bombardierung der Stadt Chemnitz Kränze niedergelegt wurden und Zeitzeugen von ihren Kindheitserinnerungen der Bombennacht am 5. März 1945 berichteten. 

Die Hauptveranstaltung ab 18 Uhr auf dem Neumarkt unter dem Titel „Menschenkinder“, organisiert von der AG Friedenstag, war eine gemeinsame Mahnwache dafür, dass Kriege und Konflikte zu allen Zeiten der Menschheit einzig Leid und Trauer bringen. Kinder der Städtischen Musikschule appellierten in einem kurzweiligen Programm für den Frieden auf der ganzen Welt. 

Die Chemnitzer Landtagsabgeordeneten Susanne Schaper, Hanka Kliese, Alexander Dierks und Volkmar Zschocke, das Stadtratsmitglied Jens Kieselstein sowie Oberbürgermeister Sven Schulze trugen Worte der Kinderbuchautorin Astrid Lindgren vor und stellten damit ebenfalls die Kinder im Krieg in den Mittelpunkt.

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