Klimaschutz



Der Schutz des Globalklimas gehört zu den größten umweltpolitischen Herausforderungen unserer Zeit. Spätestens seit dem im Oktober 2018 veröffentlichten Sonderbericht des Weltklimarates (IPCC) ist jedoch bekannt, dass die Erderwärmung deutlich unter 2 Grad, möglichst auf 1,5 Grad, begrenzt werden muss, da sich das Globalklima mittlerweile oberhalb der Temperaturschwankungen des Holozäns bewegt. Als Hauptursache wird der Mensch genannt. Das globale Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum führte und führt nach wie vor zu atmosphärischen Konzentrationen von Kohlendioxid, Methan und Distickstoffmonoxid (Lachgas), wie sie seit mindestens 800.000 Jahren noch nie vorgekommen sind.
Durch die Verstärkung des Treibhauseffektes über sein natürliches Niveau hinaus erfolgt ein Anstieg der globalen mittleren Jahrestemperatur gegenüber dem vorindustriellen Niveau, welcher mittlerweile laut dem EU-Klimawandeldienst Copernikus, seit Juli 2023, ca. 1,64 Grad Celsius weltweit beträgt (Stand Juli 2024). Die Auswirkungen der Klimaerwärmung sind auch lokal zu spüren und die Stadt Chemnitz muss sich vermehrt klimatischen Extremereignissen wie Starkregen, Hagel und Sturm sowie zunehmenden Trockenperioden und Hitzewellen stellen. Damit verbunden sind dramatische Veränderungen unserer Umwelt und unserer natürlichen Lebensgrundlagen.
Klimaschutz auf lokaler Ebene spielt eine herausragende Rolle, denn menschliches Handeln insbesondere in den Städten ist verbunden mit Energieverbrauch und Treibhausgasemissionen durch Fahrzeuge, Gebäude sowie durch die Aktivitäten ihrer Bewohnerinnen und Bewohner.
Energiekommune des Jahres 2024: Chemnitz
Am 17. Februar 2025 wurde der Stadt Chemnitz der Titel „Energiekommune des Jahres 2024“ von der Agentur für Erneuerbare Energien e.V. (AEE) verliehen. In zwei Abstimmungsrunden konnten Bürgerinnen und Bürger für ihre Kommune stimmen. Chemnitz setzte sich mit 2.030 Stimmen gegen die Gemeinde Bundorf (1.920 Stimmen) und die Universitätsstadt Tübingen (1.265 Stimmen) in der Endrunde durch. Umweltbürgermeister Knut Kunze: "Wir sind dankbar für diese Auszeichnung als Energiekommune des Jahres. Sie reiht sich in die weiteren schon verliehenen Preise und Zertifizierungen, wie den European Energy Award (eea) in Gold, ein. Sie zeigt einmal mehr, dass das Engagement der gesamten Stadt Chemnitz, der Bürgerinnen und Bürger und auch des Energieversorgers eins Früchte trägt und Chemnitz auf dem Weg zur treibhausgasneutralen Kommune 2040 weiter vorantreibt." “Chemnitz ist seit 2023 wieder auf den Pfad der CO2-Einsparung zurückgekehrt. Kombiniert mit der Senkung des Stromverbrauchs, dem weiter voranschreitenden Ausbau der Erneuerbaren Energien und der Errichtung des Wasserstoffzentrums wird Chemnitz der Auszeichnung gerecht.”, so die Amtsleiterin des Umweltamtes, Frau Carina Kühnel.
Hintergrund
Die AEE lobte Chemnitz für seine umfassende Strategie zum Einsatz Erneuerbarer Energien in verschiedenen Bereichen und zeichnete die Stadt im Jahr 2024 zur Energiekommune des Monats August aus. Zum 20. Jubiläum dieser Auszeichnung wurde 2024 erstmals eine der zwölf Energiekommunen des Monats 2024 als Gesamtsieger gekürt. Der Aufbau eines internationalen Innovations- und Technologiezentrums für Wasserstoff, der kontinuierliche Ausbau der Solarenergie und Projekte zur Quartiersentwicklung sowie zum Ausbau des Mobilitätsangebots und natürlich der Kohleausstieg – das alles sind richtungsweisende Projekte für den Klimaschutz. Chemnitz verfolgt konsequent das Ziel der Dekarbonisierung und strebt eine Treibhausgasneutralität bis 2040, wenn möglich früher, an.
Das Klimaschutzengagement der Stadt wird anhand der Auszeichnung des European Energy Awards (eea) sichtbar, welche die Stadt Chemnitz 2023 bereits zum dritten Mal in Gold erhielt. Neben verschiedenen Ämtern der Verwaltung sind auch die Industrie- und Handelskammer Chemnitz (IHK), die Handwerkskammer Chemnitz (HWK), der Energieversorger eins energie in sachsen GmbH & Co. KG (eins) sowie das Umweltzentrum Chemnitz im eea-Team der Stadt Chemnitz. Besonders hervorzuheben ist auch das stille, aber wirkungsvolle Agieren zahlreicher privater Akteure, die Innovationen im Bereich Erneuerbarer Energien und damit die Effizienz vorantreiben.
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Klimapolitische Zielstellungen

Vor dem Hintergrund, dass der derzeitige globale Reduktionspfad nicht ausreichend ist, um die globalen Erderwärmung auf möglichst 1,5 Grad max. 2 Grad gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen, überarbeitete die Stadt Chemnitz ihre Selbstverpflichtung. Der Stadtrat beschloss am 12.10.2022 folgende ambitionierte Klimaschutzziele (B-156/2022):
- Eine weitgehende Treibhausgasneutralität für die Stadt Chemnitz bis spätestens 2040, wenn möglich auch schon früher.
- Die Reduzierung der Treibhausgasemissionen um mindestens 75 % gegenüber 1990 bis 2030.
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Downloads
Energiepolititsches Arbeitsprogramm
Integrierte Klimaschutzprogramme
Klimaschutzberichte
Kohlenstoffdioxidbilanz
Die Abbildung zeigt die Entwicklung des Kohlenstoffdioxidausstoßes (CO2-Ausstoßes) seit 1989/1990. Seit 2002 wurden Energieverbrauch und KfZ-Verkehr differenziert betrachtet und bilanziert. 2020 lagen die insgesamt bilanzierten Emissionen unter 50 % von 1990. Die klimapolitischen Zielstellungen der Bundesrepublik für 2030 und 2040 sind in den beiden Balken rechts dargestellt. Die Daten sind witterungsbereinigt. Detaillierte Erläuterungen zur Grafik sind den Klimaschutzberichten zu entnehmen.