Kommunale Wärmeplanung

Heizkörper mit Farbspritzern
Foto: Pixabay |

Ziele

Die kommunale Wärmeplanung soll einen wesentlichen Beitrag zu einer kosteneffizienten, nachhaltigen, sparsamen, bezahlbaren, resilienten sowie treibhausgasneutralen Wärmeversorgung leisten. Der Chemnitzer Wärmeplan wird den beteiligten Fachabteilungen sowie den Gebäudeeigentümerinnen und -eigentümern eine Orientierung geben, wie das Klimaschutzziel der klimaneutralen Wärmeversorgung bis 2040 (städtisches Ziel), spätestens bis 2045 ausgestaltet werden kann. Dabei ist der jeweilige Plan auch ein wichtiges Werkzeug für eine nachhaltige Stadtentwicklung.

Zeitplan

Übersicht über die Zeitschiene der kommunalen Wärmeplanung in Chemnitz
Foto: Stadt Chemnitz
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Mit dem am 20. Juni 2024 durchgeführten Kickoff startete die kommunale Wärmeplanung offiziell in Chemnitz. Bis zum 30. Juni 2026 muss die Stadt Chemnitz ihren Wärmeplan abgeschlossen haben, da dann die gesetzliche Frist zur Aufstellung des Gesetzes für die Wärmeplanung und zur Dekarbonisierung der Wärmenetz (WPG) abläuft.

Im Rahmen des Arbeitspaktes 1), der Bestandsanalsye, wurde die umfangreiche Datengrundlage für das Planwerk erarbeitet und in einheitliche Geoinformationssysteme übertragen. An der Bestandsanalyse war vor allem der Energieversorger eins energie in sachsen GmbH & Co. KG sowie der Netzbetreiber inetz GmbH beteiligt. Die daran anschließende Potentialanalyse zeigt die voraussichtliche Entwicklung des Wärmebedarfes in Chemnitz auf sowie die Einsparmöglichkeiten von Treibhausgasemissionen. Aus den Analysen werden Strategien und Maßnahmen abgeleitet, die zur Chemnitzer Klimaneutralität beitragen sollen. Diese werden der Öffentlichkeit und insbesondere den Trägern öffentlicher Belange vorgelegt. Nach der umfangreichen Beteiligung der Akteure wird das Gesamtkonzept vorgestellt werden, welches unter Einbeziehung der entsprechenden Ausschüsse dem Stadtrat voraussichtlich gegen Ende 2025 vorgelegt wird.

Die kommunale Wärmeplanung wird aller fünf Jahre fortgeführt und überarbeitet.

Vorhabenstand

Nachfolgend werden öffentlichkeitsrelevante Informationen zum Stand des Projektes veröffentlicht.

Am 8. Mai 2025 fand die erste Informationsveranstaltung zur kommunalen Wärmeplanung in der Oberschule „Am Hartmannplatz“ statt. Die an die breite Öffentlichkeit gerichtete Veranstaltung wurde von ca. 80 Teilnehmern besucht.

Während der Veranstaltung wurden die neue Planungsaufgabe der kommunalen Wärmeplanung sowie der aktuelle Stand der Bestands- und Potentialanalyse vorgestellt. Im Vorfeld sowie im Anschluss daran bestand die Möglichkeit, Fragen an die vor Ort anwesenden Expertinnen und Experten der Stadt Chemnitz, der Verbraucherzentrale Sachsen e. V., dem Klimabündnis Chemnitz, der eins energie in Sachsen Gmbh & Co. KG, der inetz GmbH, einem Experten zum Gebäudeenergiegesetz des Instituts für Technische Gebäudeausrüstung Dresden sowie der Sächsischen Energieagentur (SAENA) zu stellen.

Der offizielle Vortragsteil mit Präsentation der Zwischenergebnisse durch die beauftragten Planer begann 17 Uhr. Im Nachgang an den Vortrag wurde die Möglichkeit genutzt, Fragen an die anwesenden Fachexperten zu adressieren bzw. in den Austausch zu treten.

Die kommunale Wärmeplanung stellt ein weiteres Puzzlestück zur Treibhausgasneutralität der Stadt Chemnitz dar. Sie soll einen wesentlichen Beitrag zu einer kosteneffizienten, nachhaltigen, sparsamen, bezahlbaren, resilienten sowie treibhausgasneutralen Wärmeversorgung leisten. Es sollen Maßnahmen erarbeitet werden, mit denen das Stadtgebiet mit klimafreundlicher Wärme versorgt werden kann.

Den Startschuss gab der Kickoff zur Chemnitzer Wärmeplanung, am 20. Juni 2024, im eins-Konferenzcenter in der Straße der Nationen. Wesentliche Beteiligte der Planung kamen zu einem ersten Austausch zusammen, in dem sie über das weitere Vorgehen informiert wurden. So stellten sich unter anderem die Projektträger, die GEF Ingenieur AG sowie die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg, vor. Dr. Stephan Richter, Vorstand der GEF Ingenieur AG, sagt: „Wir freuen uns, die Stadt Chemnitz auf dem Weg zu ihrem kommunalen Wärmeplan zu begleiten und so gemeinsam die Wärmewende vor Ort entscheidend weiter voranzubringen.“

Innerhalb des Projektes sind auch Veranstaltungen zur Information der Öffentlichkeit geplant, um die Chemnitzerinnen und Chemnitzer auf dem Prozess mitzunehmen. "Eine transparente und zielgruppengerechte Wärmeplanung ist für die weitere Dekarbonisierung der Chemnitzer Wärmeversorgung erforderlich. Sie ist ein essenzieller Pfeiler zur Treibhausgasneutralität 2040.", so die Amtsleiterin des Umweltamtes der Stadt Chemnitz, Frau Carina Kühnel. Das Vorhaben profitiert von einer 90-prozentigen Bundesförderung sowie von bereits erfolgten Wärmeplanungen im Bundesgebiet.

Der Wärmeplan dient der Stadt Chemnitz als informelles Planungsinstrument, das die langfristige Entwicklung des Wärmesektors skizziert. Damit lassen sich zukünftige Maßnahmen aufeinander abstimmen. Der Wärmeplan zeigt auf, wie sich die Wärmeversorgung technisch, räumlich und zeitlich entwickeln soll. Daraus erwächst jedoch keine gesetzliche Verpflichtung. Gebäudeeigentümer sind weiterhin frei in der Wahl ihrer Beheizungstechnik.

FAQ

In Chemnitz wird zur Zeit (Stand 2022) vor allem mit fossilen Energieträgern geheizt. Chemntiz hat einen jährlichen Wärmebedarf von 2.315 Gigawattstunden. Folgende Staffellungen ergeben sich bei den Energieträgern am Gesamtwärmeverbrauch.

 

Grafik zu den Anteilen der Energieträger am Gesamtwärmeverbrauch
Foto: GEF Ingenieur AG, Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg
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Die in der Grafik verwendete Abkürzung “WP” steht für die Wärmepumpe.

Erdgas und Fernwärme dominieren als Energieträger in Chemnitz.

Grafik zu den Anteilen der Energieträger am jährlichen Wärmeverbrauch
Foto: GEF Ingenieur AG, Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg
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Der Wärmeverbrauch wird in Megawattstunden angegeben.

Der Sektor Wohnen verbraucht mit Abstand am meisten Wärme.

Grafik zum jährlichen Wärmeverbrauch je Energiesektor
Foto: GEF Ingenieur AG, Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg
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Der Wärmeverbrauch wird in Megawatttstunden angegeben.

Im Bilanzjahr 2022 wurden in Chemnitz durch den Wärmeverbrauch 589.153 Tonnen CO2-Äquivalent emittiert.

Grafik über die jährlichen Treibhausgasemissionen nach Energieträgern in Chemnitz
Foto: GEF Ingenieur AG, Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg
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Die jährlichen Emissionen werden in Tonnen CO2-Äquivalent angegeben.

Für Chemnitz bringt die kommunale Wärmeplanung eine valide Planungsgrundlage zur Dekarbonisierung des Wärmebereiches. Damit leistet sie einen beträchtlichen Beitrag zur 2040 angestrebten Klimaneutralität der Stadt und ist eine weitere wichtige Grundlage für eine nachhaltige Stadtplanung und -entwicklung.

Der Wärmeplan gibt Gebäudebesitzern sowie Bürgerinnen und Bürgern eine Orientierung über die mögliche Zukunft der Wärmeversorgung.

An der Erstellung des Wärmeplanes wirken im wesentlichen Unternehmen der Wohnungswirtschaft, der Energieversorger eins energie in sachsen GmbH & Co. KG, der Netzbetreiber inetz GmbH sowie die Projektträger GEF Ingeneur AG und die die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg mit.