Neun europäische Länder haben eine gemeinsame Initiative gestartet, um die langfristigen Auswirkungen der Europäischen Kulturhauptstädte (ECoC) auf die regionale Entwicklung über das Titeljahr hinaus zu stärken. Das Projekt ECoC Echo konzentriert sich auf Lösungen, die die Dynamik, die während des Titeljahres entstanden ist und die das Wachstum im Kultursektor, die regionale Entwicklung und die internationale Zusammenarbeit fördert, zu erhalten und zu verstärken.
Das Projekt bringt frühere, aktuelle und künftige Kulturhauptstädte Europas zusammen. Neben Chemnitz sind das Leeuwarden 2018 (Niederlande), Novi Sad 2022 (Serbien), Veszprém 2023 (Ungarn), Tartu 2024 (Estland), Oulu 2026 (Finnland), Liepāja 2027 (Lettland), Évora 2027 (Portugal) und Bourges 2028 (Frankreich). Neben den ECoC-Städten schließt das Projekt auch Partner:innen auf lokaler und regionaler Ebene ein, die eine Schlüsselrolle in der Kulturpolitik spielen.
„Die Vorbereitung und Umsetzung einer Kulturhauptstadt Europas hat dem kulturellen Leben und der Wirtschaft vieler Regionen einen kräftigen Schub verliehen. Jetzt ist es ebenso wichtig, diesen Schwung in eine nachhaltige, langfristige Entwicklung zu lenken“, sagt Sille Talvet-Unt, Vertreterin von Tartu 2024 und Projektleiterin von ECoC Echo.
Die teilnehmenden Länder planen Strategien zu entwickeln, um die Netzwerke, das Wissen und die Energie, die sie während ihres Kulturhauptstadt-Jahres gewonnen haben, zu erhalten. Ziel ist es, wirksame Wege zu finden, um das Erbe der Europäischen Kulturhauptstadt in die lokalen Rahmenbedingungen einzubetten, das regionale Wachstum zu unterstützen und neue Systeme der Zusammenarbeit zwischen Stadt und Region zu entwickeln.
„ECoC Echo bietet eine einzigartige Gelegenheit, von früheren und künftigen Kulturhauptstädten zu lernen und unseren Städten neues Wissen in den Bereichen Kulturmanagement und internationale Zusammenarbeit zu vermitteln“, fügte Talvet-Unt hinzu.
Das Gesamtbudget des Projekts beläuft sich auf rund 2,27 Mio. Euro, die zwischen den neun teilnehmenden Ländern und ihren zwölf Partnerorganisationen aufgeteilt werden. In diesem Projekt werden die Kultur-und Stadtentwicklungsstrategien der teilnehmenden Europäischen Kulturhauptstädte aktualisiert, um die Umsetzung der vereinbarten langfristigen Ziele zu gewährleisten. Die Ergebnisse werden Ende 2028 in Bourges (Frankreich) zeitgleich mit der Eröffnung des nächsten Jahres der Kulturhauptstadt Europas vorgestellt.
Mehrere politische und regionale Partner:innen sind ebenfalls an dem Projekt beteiligt, darunter: der Gemeindeverband der Region Tartu (Estland), das Nationale Entwicklungszentrum (Ungarn), der Regionalrat Centre-Val de Loire (Frankreich), die interkommunale Gemeinschaft Alentejo Central (Portugal) sowie die Städte Chemnitz (Deutschland), Novi Sad (Serbien), Oulu (Finnland) und Liepāja (Lettland).
Das Projekt wird durch das Programm Interreg Europe der Europäischen Union kofinanziert, das die interregionale Zusammenarbeit unterstützt und den Behörden in ganz Europa hilft, bessere Strategien zu entwickeln.
www.chemnitz.de/eu-projekte
www.interregeurope.eu/ecoc-echo