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Pressestelle Stadt Chemnitz
Pressemitteilung: 609

Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025 als Treiberin der regionalen Entwicklung

Interministerielle Arbeitsgruppe zur Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025 berät über deren langzeitige Wirkung für Stadt und Region – Ministerpräsident nimmt am Treffen teil

Die Geschäftsführer der Chemnitz 2025 gGmbH, Stefan Schmidtke und Andrea Pier, der Chemnitzer Oberbürgermeister Sven Schulze, Daniel Röthig, Bürgermeister von Callenberg, Sprecher der Steuerungsgruppe Regionales Entwicklungskonzept und Mitglied der Task Force Kulturhauptstadt Europas 2025 Kulturregion Chemnitz, Ministerpräsident Michael Kretschmer und der Beauftragte für die Kulturhauptstadt Europas 2025, Staatssekretär Prof. Thomas Popp (von links) beim Rundgang in der Stadtwirtschaft. Foto: Ernesto Uhlmann / Chemnitz 2025
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Die Interministerielle Arbeitsgruppe (IMAG) der Sächsischen Staatsregierung zur Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025 hat heute im Beisein von Ministerpräsident Michael Kretschmer eine überaus positive Zwischenbilanz zur Entwicklung der Stadt Chemnitz und der Kulturhauptstadtregion im bisherigen Titeljahr gezogen. Zugleich gab sie einen Ausblick auf die künftige Entwicklung über 2025 hinaus.


Positive Bilanz der Resonanz auf Programm sowie in Tourismus und Gastgewerbe

Die Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025 zieht bislang eine positive Bilanz. Sowohl in der Stadt Chemnitz als auch im Umland sind die Flagship-Projekte, Festivals und Ausstellungen auf eine große Besucherresonanz gestoßen, teilweise mit neuen Besucherrekorden. Der regionale Tourismus und das Gastgewerbe verzeichnen deutlich Zuwächse, entgegen dem bundesdeutschen Trend. 

Drei Monate vor Ende des Kulturhauptstadtjahres stellt sich nun die Frage, was bleibt und wieviel der Erfolg auch über das Jahr 2025 zur bisherigen und positiven Entwicklung der Region beitragen kann. Die Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025 als Treiberin und Impulsgeberin für die künftige regionale Entwicklung stand daher im Mittelpunkt der heutigen Tagung der IMAG der Sächsischen Staatsregierung, an der neben Ministerpräsident Michael Kretschmer auch der Chemnitzer Oberbürgermeister Sven Schulze, der Callenberger Bürgermeister Daniel Röthig und die Geschäftsführer der Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025 gGmbH, Andrea Pier und Stefan Schmidtke, teilnahmen.


Langfristige gemeinsame Entwicklung von Stadt und Region angestrebt

Vorgestellt wurden die wesentlichen Ziele für eine langfristige und gemeinsame Entwicklung für Stadt und Region durch die Sicherung und Fortführung herausragender Projekte und Marken der Kulturhauptstadt Europas 2025. Dazu zählen u. a. der Kunst- und Skulpturenweg Purple Path, die Makerhubs, das Freiwilligenprogramm und die Interventionsflächen der Stadt Chemnitz. 

Mit der internationalen Legacy-Konferenz im April 2024 war der Startschuss für die Legacy-Planung gefallen. In den vergangenen Monaten sind in zahlreichen Gesprächen, Diskussionen und einer Workshop-Reihe die strategischen Ziele und prinzipiellen Handlungsfelder der Legacy erarbeitet worden.

Parallel dazu ist eine Agentur aus Sachsen damit beauftragt worden, ein regionales Entwicklungskonzept unter Mitwirkung der Zivilgesellschaft, der Verbände und der regionalen Institutionen, unterstützt durch eine Online-Befragung für die 38 Kommunen, aufzustellen. Die ersten Zwischenergebnisse zeigen eine überwiegende Deckungsgleichheit bei den prinzipiellen Zielen von Stadt und Region. 

Neben dem Ziel, den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken, für das mit der vielfältigen Beteiligung der Bürger: innen im Kulturhauptstadtjahr eine gute Basis gelegt wird, steht allem voran das Ziel, junge Menschen zu halten und ihnen mit ihren Talenten eine Perspektive in der Gesamtregion aufzuzeigen. Mit dem Programm „ENTER – Junge Kulturhauptstadt“, das von der Kulturstiftung des Bundes mit insgesamt 7,2 Mio. Euro in den Jahren 2025 bis 2029 unterstützt wird, ist bereits ein Instrument für Stadt und Region in der Legacy verankert.

Ein weiteres Ziel ist der Ausbau der gemeinsamen und nachhaltigen touristischen Vermarktung der Gesamtregion mit den neu geschaffenen Marken von Chemnitz 2025. Das mit der Kulturhauptstadt Europas geschaffene internationale Profil von Stadt und Region soll ausgebaut werden, indem Kommunen, Unternehmen und weitere Akteur: innen weiter vernetzt werden und damit die europäische Identität gestärkt wird. Der Kulturhauptstadt-Prozess der vergangenen acht Jahre hat dafür sehr gute Voraussetzungen geschaffen.

Bis Ende Oktober soll ein gemeinsamer Legacy-Plan, der die Schnittmenge gemeinsamer Ziele, Handlungsfelder und Maßnahmen den Gremien im Entwurf vorlegt, bis Anfang 2026 beraten und verabschiedet werden.

Ministerpräsident Michael Kretschmer: „Die Kulturhauptstadt Chemnitz 2025 ist ein großer Erfolg – für die Stadt, die Region und ganz Südwestsachsen. Sie hat bleibende Infrastruktur geschaffen, neue Netzwerke geknüpft und einen Geist des Aufbruchs entfacht. Kultur wurde hier zum Motor für Zusammenhalt und demokratische Teilhabe – getragen von vielen Menschen und starken Partnern. Die Staatsregierung bleibt auch über 2025 hinaus verlässlicher Partner und unterstützt den weiteren Weg. Chemnitz hat gezeigt, was gemeinsam möglich ist. Jetzt gilt es, dieses Momentum zu bewahren: C – the Unseen!“

Sven Schulze, Oberbürgermeister der Stadt Chemnitz: „Unsere Bewerbung um den Titel Kulturhauptstadt Europas 2025 und nun das Programm waren und sind auch deshalb erfolgreich, weil wir das gemeinsam als und für die gesamte Kulturregion gemacht haben. Dies hat zu einer neuen Art der Zusammenarbeit geführt. Insofern ist das Kulturhauptstadtjahr 2025 nicht der Abschluss, sondern die großartige Chance, der Kulturregion, bestehend aus der Stadt Chemnitz und ihren befreundeten Kommunen, eine langfristige Perspektive zu geben. Diese Chance wollen wir mit einer gemeinsamen Legacy und mit Unterstützung des Freistaates künftig nutzen. Die Kulturhauptstadt ist eben kein UFO, das uns von außen ein Programm gebracht hat. Vielmehr haben die Menschen in der Stadt und der Region im Kern das Jahr gestaltet – symbolisch stehen dafür die 1300 Freiwilligen des Volunteer-Programms und das große Interesse der Menschen, sich über die Mikroprojektförderung und dem EUJA-Initiativförderprogramm mit vielfältigen Ideen an dem Kulturhauptstadtjahr zu beteiligen. Dieses Engagement wollen wir unbedingt auch in den kommenden Jahren fördern und am Leben halten.“

Daniel Röthig, Bürgermeister von Callenberg, Sprecher der Steuerungsgruppe Regionales Entwicklungskonzept und Mitglied der Task Force Kulturhauptstadt Europas 2025 Kulturregion Chemnitz: „Der geglückte Zusammenschluss von 38 Kommunen, aus dem Zwickauer Land, dem Erzgebirge und Mittelsachsen mit den Oberzentren Chemnitz und Zwickau für die Kulturhauptstadt Europas 2025 hat eine Vertrauensbasis geschaffen, die Freude macht und uns verpflichtet, in Zukunft viel öfter und energischer an einem Strang für Südwestsachsen zu ziehen. Wir wollen gemeinsam das positive und motivierende Kulturhauptstadtgefühl in unseren Makerhubs lebendig halten und mit dem Purple Path als attraktiven Anziehungspunkt viele neue nationale und internationale Gäste für die Region gewinnen. “

Stefan Schmidtke, Programmgeschäftsführer Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025 GmbH: „Chemnitz 2025 zeigt eindrucksvoll, was die langfristige Investition in Kunst, Kultur, Sport und Partizipation bewirkt. Wir erleben in Chemnitz und der Kulturhauptstadtregion selbstbewusste Menschen, die aktiv mitgestalten sowie Besucherinnen und Besucher, für die das hochwertige Kulturangebot ein Reiseanlass ist. 2026 wird mit dem internationalen Festival ‚Theater der Welt‘ ein bundesweit bedeutsames Theaterereignis in Chemnitz stattfinden. Das umfangreiche Engagement und die Unterstützung des Freistaates tragen ganz entscheidend dazu bei, Chemnitz 2025 zu einem beispielhaften und dauerhaften Erfolg für ganz Sachsen zu machen.


Hintergrund

Die Interministerielle Arbeitsgruppe (IMAG) „Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025“ ist ein Gremium aller Ministerien auf der Ebene der Staatssekretär:innen, die die Stadt Chemnitz auf ihrem Weg zur europäischen Kulturhauptstadt 2025 unterstützen. Sie arbeitet unter dem Vorsitz des Beauftragten für die Kulturhauptstadt Europas 2025, Staatssekretär Prof. Thomas Popp. Die Stadt Chemnitz ist in die IMAG ebenso einbezogen wie der Bund. Zu den Projekten, die gemeinsam vorangetrieben werden, gehören beispielsweise Städtebau- und Verkehrsprojekte, die Wiederbelebung von Industriedenkmalen und die Schaffung von Kreativräumen. Aber auch Projekte in den Bereichen bürgerschaftliches Engagement, Integration und Demokratieförderung werden entwickelt. Die IMAG wurde im November 2021 ins Leben gerufen und hat bisher 14 Mal getagt.