Sportforum: Marathonturm und Arkaden
Bei der denkmalgerechten Sanierung des Marathonturms im Sportforum ist - neben einem aktiven Sportzentrum - auch der Walk of Fame des Sports Chemnitz entstanden. In den Arkaden wird die vielfältige Sportgeschichte der Stadt präsentiert.
Die denkmalgerechte Sanierung ging dabei mit einigen Änderungen einher. Zu den ehemals vier Stockwerken sind zwei weitere Ebenen hinzu gekommen. Auf diese Weise entstand eine Nutzfläche von 1000 Quadratmetern, verteilt auf insgesamt ca. vierzig Räume.
Erbaut von 1933 bis 1938 als sogenannter Befehlsturm, erhebt sich der imposante neoklassizistische Bau in frischem Glanz. Das Herzstück bildet der repräsentative Empfangssaal. Im historischen Ambiente, unter der denkmalgeschützten, restaurierten Holzdecke können erfolgreiche Athlet:innen empfangen werden.
Doch nicht nur den Turm hat die Stadt saniert. Links und rechts daneben sind zudem neue Funktionsgebäude hinzu gekommen. Sie beinhalten u. a. Umkleide- und Sanitärräume, Lagerräume, barrierefreie öffentliche Toiletten und ein Wettkampfbüro.
In den zehn Arkadenbögen zu beiden Seiten des Marathonturms stellen großformatige Emaille-Tafeln die erfolgreiche Geschichte des Chemnitzer Sports dar. Es werden acht Sportarten vorgestellt, die in Chemnitz eine lange Tradition besitzen. Weitere Tafeln geben Einblicke in die Arbeit des Olympiastützpunktes Sachsen, in den Chemnitzer Breitensport und in den Stadtsportbund als Dachverband der Sportvereine unserer Stadt.
Stichwort Sportforum
Das Sportforum Chemnitz bietet mit seinen verschiedenen Arealen und Hallen perfekte Möglichkeiten für die unterschiedlichsten Sportarten.
Die Leichtathletik-Halle zieht jährlich viele Besucher zum Leichtathletik-Hallenmeeting an, auch die rekonstuierte Radrennbahn erfreut sich bei Sportlern und Besuchern großer Beliebtheit. Neben dem Wettkampfbetrieb bieten die Hallen und Plätze Trainingsmöglichkeiten für Chemnitzer Sportvereine.
Chronik der Sanierung
Sommer 2025: Walk of Fame des Sports Chemnitz eröffnet
Am 17. August 2025 wurde der Walk of Fame des Sports Chemnitz während des Familienfestes „Inklusiv gewinnt“ eröffnet. Oberbürgermeister Sven Schulze sowie bekannte ehemalige und aktuell aktive Sportler:innen enthüllten die neu gestalteten Arkaden des Hauptstadions am Marathonturm, die Geschichte und Geschichten des Chemnitzer Sports in der Dauerausstellung erzählen.
In den Arkaden links des Marathonturms enthüllten Katarina Witt und Anett Pötzsch die Tafel Eissport. Die Tafel Fußball wurde von Jürgen Bähringer und Christoph Franke enthüllt. Joachim Kunz und Ingo Steinhöfel enthüllten die Tafel Schwerathletik. Die Tafel Leichtathletik enthüllten Christina Schwanitz und Lars Riedel. Die Tafel Olympiastützpunkt wude von Christian Pöhler, Ronny Kaiser und Steffen Großmann enthüllt.
In den Arkaden rechts des Marathonturms wurde die Tafel zum Stadtsportbund Chemnitz und Basketball von Oberbürgermeister Sven Schulze und Kevin Yebo enthüllt. Wolfgang Lötzsch und Lutz Lötzsch enthüllten die Tafel Straßenradsport. Die Tafel Bahnradsport wurde von Jens Fiedler und Joachim Eilers enthüllt. Maria Götze-Köhler und Petra Rosenkranz (ehem. Thümer) enthüllten die Tafel Schwimmsport. Die Tafel Turnen wurde von Karina Schönmaier und Pauline Schäfer-Betz enthüllt.
Zuvor waren die aus Rochlitzer Porphyr bestehenden Arkaden aufwendig saniert worden. Die Kosten für die Arkadenpräsentation beliefen sich auf 178.000 Euro.
Herbst 2023: Marathonturm im Sportforum eingeweiht
Am 8. September 2023 wurde der Marathonturm im Sportforum nach umfassender Sanierung feierlich eröffnet. Bürgermeisterin Dagmar Ruscheinsky und Bürgermeister Michael Stötzer übergeben den symbolischen Schlüssel an den Leiter der Geschäftsstelle des Olympiastützpunktes Sachsen e. V., Christian Pöhler.
Neben dem Olympiastützpunkt sollen ein Sportarzt und ein LeistungsdiagnostikZentrum ein neues Zuhause im Untergeschoss des Gebäudes erhalten. Das Herzstück des Turmes ist der repräsentative Empfangssaal in der Mitte des Gebäudes. In diesem Ambiente, unter der denkmalgeschützten, restaurierten Holzdecke können künftig erfolgreiche Athlet:innen empfangen werden.
Die Arbeiten am 27 Meter hohen Marathonturm im Sportforum hatten im Juli 2020 begonnen. Die Sanierung war eine große Herausforderung. Das Dach des Turms musste abgenommen und ein inneres Stahlskelett Schritt für Schritt eingebaut werden.
Hinter den neu errichteten Funktionsgebäude wurde ein acht Meter hoher Erdwall errichtet. Damit bleibt der historische Anblick des Hauptstadions erhalten. Zudem schützt er die Sportler:innen bei Wettkämpfen vor Wind.
Herbst 2022: Baugerüst am Marathonturm wird abgebaut
Im September 2022 wurde das Baugerüst am Marathonturm im Sportforum Chemnitz abgebaut. Baubürgermeister Michael Stötzer und Bauleiter Andreas Hüppe vom Gebäudemanagement und Hochbau der Stadt Chemnitz erläuterten bei einer kurzen Führung durch das Turminnere den Stand der Arbeiten.
Im Juli 2020 begannen die Arbeiten am 27 Meter hohen Marathonturm im Sportforum. Ende 2022 wurde der obere Bereich an die Geschäftsstelle des Olympiastützpunktes Chemnitz/Dresden übergeben. Zudem sollen ein Sportarzt und ein Leistungsdiagnostik-Zentrum ein Domizil im Untergeschoss des Gebäudes erhalten.
Eine besondere Herausforderung bestand darin, dass das Dach des Turms abgenommen werden musste, um ein inneres Stahlskelett einzubauen.
Hinter den Funktionsgebäuden links und rechts des Turmes wurde ein acht Meter hoher Erdwall errichtet. Damit soll der alte Anblick des Hauptstadions erhalten bleiben. Zudem soll der Wall die Sportlerinnen und Sportler bei Wettkämpfen vor Wind schützen.
Stichwort Marathonturm / Fred Otto
Der »Befehlsturm«, später »Marathonturm« genannt, wurde zwischen 1933 und 1938 nach dem Entwurf des Chemnitzer Architekten Fred Otto (1883 bis 1944) erbaut. Otto war ab 1920 als Oberbaukommissar und Amtsbaurat in Chemnitz tätig und ab 1925 als Stadtbaurat im Hochbauamt Chemnitz.
Weitere bedeutende Bauwerke von Fred Otto sind zum Beispiel das Chemnitzer Stadtbad sowie das Gebäude des heutigen Museums Gunzenhauser im Stil der Neuen Sachlichkeit. Auch die Schloßteichanlagen im französischen Gartenstil entstanden unter seiner Ägide.
Fred Otto verstarb am 22. September 1944 in Chemnitz.