Mitglieder des Kultur- und Bildungsausschusses des Europäischen Parlaments haben sich von Montag bis heute Mittag in Chemnitz über die Erfahrungen der Stadt als Kulturhauptstadt Europas informiert.
Hristo Petrov, Vorsitzender der Delegation (Renew, Bulgarien), und Sabrina Repp (S&D, Deutschland) besuchten in Begleitung des sächsischen Abgeordneten im EU Parlament, Matthias Ecke, unter anderem die Urban Art-Ausstellung Hallenkunst, die Munch-Ausstellung in den Kunstsammlungen Chemnitz, das Karl Schmidt-Rottluff-Haus, den Maker Hub Stadtwirtschaft, den Kulturbahnhof im Südbahnhof sowie den Kunst- und Skulpturenpfad Purple Path in Hohndorf. Die Abgeordneten informierten sich zudem über den Wandel des ehemaligen Straßenbahndepots zum Garagen-Campus, besuchten das Dokumentationszentrum zum NSU-Komplex und erkundeten den Stadtteilpark am Pleißenbach, das flächenmäßig größte Projekt im Interventionsflächenprogramm von Chemnitz 2025.
Darüber hinaus stand ein Austausch der Delegation mit Oberbürgermeister Sven Schulze sowie Andrea Pier und Stefan Schmidtke, den Geschäftsführern der Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025 gGmbH, auf dem Programm. Ein Thema war dabei das White Paper anlässlich 40 Jahre Kulturhauptstädte Europas. Das von den beiden Kulturhauptstädten Europas 2025, Chemnitz und Nova Gorica, initiierte Papier enthält 40 konkrete Vorschläge, die in die Neugestaltung der rechtlichen Grundlagen des Auswahlprozesses für die Zukunft einfließen sollen.
Oberbürgermeister Sven Schulze: „Mit dem White Paper wollen wir einen Impuls geben, um die Zukunft dieses weltweit einzigartigen Programms mitzugestalten und seine Wirkung nachhaltig zu stärken. Einige Aspekte sind mir dabei wichtig: Die Effekte über das Titeljahr hinaus halte ich für besonders bedeutsam, denn der Titel ist in erster Linie ein langfristiges Stadtentwicklungsprojekt. Für den Erfolg von Chemnitz 2025 war zudem mitentscheidend, dass sich die Stadt der Verantwortung für die gesamte Region mit ihren 38 Kommunen bewusst war und sie von Beginn an als gleichberechtigter Teil der Idee gesehen hat. Und nicht zuletzt ist der Austausch innerhalb der Familie der Kulturhauptstädte mit ihren ähnlichen Themen und Problemlagen für uns unglaublich wertvoll.“
Matthias Ecke, SPD, Mitglied des EU-Parlaments für Sachsen, begleitete die Mitglieder des Ausschusses: „Chemnitz hat sich immer wieder neu erfunden – vom industriellen Kraftzentrum bis zur Europäischen Kulturhauptstadt. Diese Geschichte von Wandel und Standhaftigkeit steht heute auf der europäischen Bühne. Für mich ist es ein besonderer Moment, dass meine Heimat gerade im Rampenlicht Europas steht.“
Andrea Pier, Geschäftsführerin der Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025 gGmbH: „Der Titel Kulturhauptstadt Europas hat Chemnitz und die Kulturhauptstadtregion spürbar verändert. Er ist ein starker Impuls für kulturelle und strukturelle Entwicklung sowie für die europäische Vernetzung auf vielen Ebenen. Die Mitglieder des Kultur- und Bildungsausschusses des Europäischen Parlaments konnten sich vor Ort davon überzeugen, wie greifbar europäische Zusammenarbeit durch dieses Projekt wird. Mein Wunsch ist, dass sie genau diese Botschaft nach Brüssel tragen: Die Kulturhauptstädte Europas sind ein unverzichtbares Instrument, um europäischen Zusammenhalt zu stärken und die Vielfalt Europas erlebbar zu machen.“