Der Chemnitzer Stadtrat hat in seiner heutigen Sitzung ein neues Bibliotheksentwicklungskonzept bis 2030 beschlossen. Darin sind Zielsetzung und Aufgaben für einen niederschwelligen Zugang zu Information, Bildung, kultureller Bildung, sozialer und digitaler Teilhabe, gesellschaftlichem Zusammenhalt sowie einer nachhaltigen Stadtentwicklung festgelegt.
Konkrete Maßnahmen sind unter anderem die Erhöhung des Medienetats von derzeit 411.000 Euro auf 430.000 Euro, um den steigenden Produktionskosten für Printmedien, aber auch der steigenden Erwartung der Nutzer:innen nach E-Books, E-Papers und anderen digitalen Ressourcen gerecht zu werden. Zudem soll die Medienaufstellung so umgestellt werden, dass verwandte Themenbereiche zusammenrücken und so die Suche nach Medien intuitiver ablaufen kann. Außerdem soll die Umweltbibliothek aus dem Stadtplanungsamt an die Stadtbibliothek angesiedelt werden und künftig ihren Platz in den Räumen der erweiterten Stadtteilbibliothek im Yorckgebiet finden, die als „Grüne Bibliothek“ weiterentwickelt werden soll. Weitere Maßnahmen sind die stärkere Einbindung von Schüler:innen und Vorschüler:innen, eine digitale Weiterentwicklung sowie eine aktivere Beteiligung der Stadtbibliothek als Plattform für bürgerschaftliches Engagement. Insgesamt belaufen sich die Kosten auf rund 630.000 Euro, von denen rund 500.000 Euro bereits im aktuellen Haushaltsplan enthalten sind.
Es handelt sich nicht um eine Fortschreibung des vorherigen Konzeptes aus dem Jahr 2017 bis 2022, da sich die Institution Bibliothek seit Jahren stark wandelt und sich zunehmend zu einem Informations- und Kommunikationszentrum entwickelt, bei dem weniger das Medium als vielmehr der Mensch in den Mittelpunkt rückt. Die Stadtbibliothek baut damit ihre Bedeutung als „Dritten Ort“ aus, an dem Medien-, Informations-, Bildungs- und Kulturangebote zusammenkommen.