Chemnitzer Zeitzeugen: Anita Aurich

Es war der 5. März 1945.
Ich wohnte Bismarckstr. 29 mit meinem Bruder, Mutter und Oma. Mein Vater befand sich in französischer Gefangenschaft. Als die Sirenen heulten, suchten wir den Luftschutzkeller auf. Ich war 14, mein Bruder 12. Ängstlich hockten wir im Keller und über uns der Bombenhagel. 2 Kriegsgefangene kamen in unseren Keller, sie stützen einen kranken Kameraden. Als es vorbei war, gingen wir nach draußen. Der Himmel war glutrot, es lag etwas Schnee. Die Aktienspinnerei brannte. Dort waren Kriegsgefangene untergebracht. Frau Kunze hatte eine große Erdgeschosswohnung. Sie nahm meine Familie und einige Hausbewohner in ihre Wohnung. Keiner sprach ein Wort – alle mussten das Geschehen verarbeiten.
Einige Tage später brachte meine Mutter uns Kinder zur Tante. Sie wohnte auf dem Dorf. Dort waren wir in Sicherheit.

Zeitzeugen-Broschüren

Der ewige März

Titelbild der Broschüre "Der ewige März - Erinnerungen an eine Kindheit im Krieg"
Foto: Stadt Chemnitz

Erinnerungen an eine Kindheit im Krieg


Die letzten Zeugen

Als das alte Chemnitz im Bombenhagel starb