Chemnitzer Zeitzeugen: Ruth Berbaum

Mein Erlebnis an jenen Tagen 1945 vor dem Bombenalarm.
Im Februar 1945 ging ich als 15-jährige in die Haushaltschule und Kinderpflegeklasse Uhlandstrasse. Der Direktor war Dr. Nitschke und verschiedene Lehrerinnen. Die Stunden waren schon gekürzt. So geschah es im Januar – Februar 1945 Fliegeralarm!
Jeder wollte nach Hause kommen. Alle eilten davon. Die Straßenbahnen fuhren zum Teil nicht mehr. Meine Strecke, damals Linie 3 Rottluff fiel aus. Nur die Linie 8 Weststr. fuhr noch. Mit einer Klassenkameradin fuhr ich bis Ende Weststr. Ich eilte von da aus über die Waldenburger Straße nach Rottluff. Vorbei an der Wiesenburg, Tankstelle und von der Holzplanke (Teich) Kalkstraße zur Rottluffer Straße. Die Bomber hörte man von der Strecke nach Dresden. Alarm wurde überall ausgelöst. Ein Mann eilte mit an den Holzplanken entlang. Endlich erreichte ich die Rottluffer Straße. Endlich erreichte ich mein Elternhaus. Im Keller saß meine Mutter und Nachbarn. Sie waren erstaunt, als ich ankam. Wenige Tage später wurde dann unsere Stadt bombardiert. Flüchtlinge aus der Innenstadt kamen mit einigen Habseligkeiten bei uns vorbei. Machten erst noch Halt und wollten weiter nach Rabenstein. Es war einfach schrecklich. Ich bin dankbar, dass bei uns nichts Schlimmeres geschah. Einige Bombentrichter waren im Grundstück auf der Wiese. An solche Ereignisse denkt man oft zurück und sie lassen nicht los.

Zeitzeugen-Broschüren

Der ewige März

Titelbild der Broschüre "Der ewige März - Erinnerungen an eine Kindheit im Krieg"
Foto: Stadt Chemnitz

Erinnerungen an eine Kindheit im Krieg


Die letzten Zeugen

Als das alte Chemnitz im Bombenhagel starb