Chemnitzer Zeitzeugen: Christiane Schumann

Christiane Schumann, geb. Wagner, war zur Nachtschicht im Bankhaus Metzner am Johannisplatz und ging am 5. März früh zu ihrer Wohnung auf der Schillerstraße, heute Straße der Nationen. „Der Angriff früh war ziemlich heftig auch in der Stadt zu spü­ren. Ich hatte das untrügliche Gefühl, dass bei uns was passiert ist. Und als ich ankam, sagten mir schon die Leute aus dem Haus: ,Erschrick nicht, bei uns ist alles weg.‘ Meine Angehörigen waren im Keller. Und als wir run­terriefen ,Lebt hier noch jemand?‘, da waren alle unversehrt. Aber es war eben alles weg. Da haben wir Brot und was wir so hatten auf den Schlitten geladen, es war ja ein Schnee­tag, und sind nach Rottluff. Dort waren unse­re Verwandten.“

Am Abend flüchteten die Familien in die Fel­sendome Rabenstein: „Als wir da oben anka­men, da hat es gar nicht lange gedauert, da setzten sie diese Christbäume. Damit wurde festgehalten, wo die Bomben abgeworfen wer­den sollten. Und als wir dann aus den Felsen­domen rauskamen – das werde ich mein Leben nicht vergessen – war das ein einziges Inferno in der Stadt und der Himmel war glutrot.“
 

Zeitzeugen-Broschüren

Der ewige März

Titelbild der Broschüre "Der ewige März - Erinnerungen an eine Kindheit im Krieg"
Foto: Stadt Chemnitz

Erinnerungen an eine Kindheit im Krieg


Die letzten Zeugen

Als das alte Chemnitz im Bombenhagel starb