Chemnitzer Viadukt

Erhalt ist Beispiel für bürgerschaftliches Engagement

Das Eisenbahnviadukt sollte ursprünglich von seinem Eigentümer, der Deutschen Bundesbahn AG, abgerissen werden. Engagierte Menschen setzten sich erfolgreich für seinen Erhalt ein. Heute steht das Viadukt als Symbol des zivilgesellschaftlichen Einsatzes. Dafür wurde der Bürgerverein Viadukt e.V. gegründet, der auch an der Entwicklung des Programmes zur Kulturhauptstadt Europas 2025 beteiligt war.

Der erhöhte Aussichtspunkt „Balkon“ im Norden des Areals bietet einen freien Blick auf das Eisenbahnviadukt, eingefasst von historischen Geländerpfosten des alten Bauwerks.
Der neu geschaffene Aussichtspunkt „Balkon“ mit historischen Geländerpfosten des alten Viaduktes ermöglicht einen eindrucksvollen Blick auf das Eisenbahnviadukt und die Stadt. Foto: Franziska Wöllner

Neuer Eingang zum Stadtpark entstanden

Bei der Umgestaltung des Areals am Eingang zum Stadtpark sind verschiedene Angebote zum Verweilen entstanden, die den kleinen Park zu einem Treffpunkt für alle Altersgruppen machen. Das Viadukt selbst wurde als architektonisches Element inszeniert und hervorgehoben.

Sitzbank aus historischen Brückenelementen auf der Interventionsfläche neben dem Aussichtspunkt „Balkon“ und im Hintergrund das Eisenbahnviadukt.
Eine Sitzbank aus historischen Brückenelementen und der Aussichtsbalkon mit Blick auf das Eisenbahnviadukt laden zum Verweilen ein. Foto: Franziska Wöllner
Tischtennisplatte und Sitzbank aus historischen Brückenelementen auf der Multifunktionsfläche, im Hintergrund das Eisenbahnviadukt.
Eine gepflasterte Multifunktionsfläche bietet Platz für Bewegung – etwa an der neu installierten Tischtennisplatte. Foto: Igor Pastierovic

Viadukt in Szene gesetzt – Park als Teil eines Kunstpfades

Ein asphaltierter Radweg verbindet die Geh- und Radwegbrücke mit der Beckerstraße, ein Parkweg stellt zusätzlich die Verbindung zum Stadtpark her. Diese Wege im westlichen Teil führen zu Aussichts- und Informationspunkten. Im östlichen Bereich des Parks entstand ein neuer Weg, an dem eine Sitzskulptur aus historischen Brückenelementen zum Entspannen einlädt. Eine gepflasterte Multifunktionsfläche bietet Platz für Bewegung, z.B. an einer Tischtennisplatte. Zukünftig wird auf einer Fläche daneben das Kunstprojekt „Treibgut – Stadtgut – Rettungsring“ des Chemnitzer Künstlerbundes e. V. zu bestaunen sein. Es fügt sich harmonisch in die Umgebung ein.

Besondere Highlights der Umgestaltung sind die Aussichts- und Informationspunkte. Der nördliche Aussichtspunkt wurde erhöht und bietet einen freien Blick auf das Viadukt und die Stadt Chemnitz. Dieser „Balkon“ wurde mit historischen Geländerpfosten und einem neuen Geländer eingerahmt. An der südlichen Aufenthaltsfläche wurden Anlehnbügel für Fahrräder installiert. Informationstafeln an beiden Flächen vermitteln den Besuchern wissenswerte Details zum Viadukt.

Kilometerstein im Vordergrund, im Hintergrund eine Sitzskulptur aus ehemaligen Brückenelementen im Anschnitt.
Drei Sitzskulpturen aus ehemaligen Brückenelementen und geborgene Kilometersteine der Bahnstrecke an den Weggabelungen verleihen der Interventionsfläche einen eisenbahntypischen Charakter. Foto: Franziska Wöllner

Drei Sitzskulpturen aus ehemaligen Brückenelementen und die geborgenen Kilometersteine der Bahnstrecke, die an den Weggabelungen platziert werden, verleihen dem Ort eine besondere Prägung und Charakter. Die Böschungen wurden begrünt und große Flächen mit Wildblumen und Bäumen gestaltet. Lücken im Waldrand wurden mit Neupflanzungen geschlossen.


Interventionsfläche am Eisenbahnviadukt ist "Fertsch"

Die Interventionsfläche unterhalb des Eisenbahnviaduktes wurde am 23. August 2025 innerhalb des „Fertsch“-Wochenendes, das die Fertigstellung nahezu aller Interventionsflächen feierte, eröffnet. Trotz des regnerischen Wetters kamen zahlreiche Gäste, um bei einem bunten Unterhaltungsprogramm für Klein und Groß zu feiern. 


Chem­nit­zer Via­dukt feierlich eröffnet

Am 4. September 2024, dem Tag des offenen Denkmals, haben Baubürgermeister Michael Stötzer, der Sächsische Verkehrsminister Martin Dulig und Vertreter:innen der Deutschen Bahn den Chemnitzer Bahnbogen mit einem Festakt offiziell wieder in Betrieb genommen. Zwar standen die Züge auf dem Bahnbogen nie still, aber nun sind alle Bauarbeiten abgeschlossen.

Freigabe für das Viadukt: Ingrid Felipe, Vorstand Infrastrukturplanung und Projekte DB Infrago, Prof. Corinna Salander, Leiterin Abteilung Eisenbahnen im Bundesministerium für Digitales und Verkehr, Martin Walden, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sowie Verkehrsminister Martin Dulig.
Foto: Peggy Schellenberger
Das Viadukt wurde am 4. September 2024 durch den Eigentümer Deutsche Bahn eingeweht.
Foto: Peggy Schellenberger

2.500 Tonnen Stahl auf 275 Meter Brückenlänge und mehr als 10.000 Nieten, die ausgetauscht werden mussten – das Viadukt in Altchemnitz ist fertiggestellt und der Chemnitzer Bahnbogen mit ihm.

Die Modernisierung am Chemnitzer Bahnbogen, der von der Augustusburger Straße bis zum Haltepunkt Chemnitz Mitte reicht, hat 2019 begonnen. Die Deutsche Bahn hat die Gleisanlagen, Signale und Oberleitungen erneuert sowie die Haltepunkte Chemnitz Mitte und Chemnitz Süd barrierefrei ausgebaut. Außerdem wurden vier Brücken entlang der knapp drei Kilometer langen Strecke erneuert. Die Stadt Chemnitz baute die Straßen überführung an der Zschopauer Straße neu.