Ehemaliges Flussbad Altchemnitz
Am 20. Dezember 2024 wurde die Interventionsfläche „Ehemaliges Flussbad Altchemnitz“ als Teil des Kulturhauptstadt-Projekts „Stadt am Fluss“ fertiggestellt. Entstanden ist eine vielseitige öffentliche Grünanlage mit Fußgängerbrücke. Der neu gestaltete Ort schafft Raum für Erholung, Bewegung und Naturerlebnis direkt an der Chemnitz.
Der Freizeit- und Erholungsort mit der rund 61 Meter langen und 2,5 Meter breiten Fußgängerbrücke aus Stahl verbindet die Stadtteile Altchemnitz und Markersdorf. Es entstanden verschiedene Aufenthaltsbereiche zu beiden Seiten des Flusses mit unterschiedlichen Funktionen.
Neue Wegeverbindungen, Ausstattungselemente sowie Gestaltungs- und Informationsobjekte sind neben den Pflanzungen von 42 Bäumen und 415 Sträuchern entstanden und runden die Gestaltung der öffentlichen Grünanlage am ehemaligen Flussbad ab. Die Baukosten inklusive Ausgleichsmaßnahmen liegen bei ca. 2,5 Mio. Euro. Die Maßnahme wurde mit Kulturhauptstadtfördermitteln von Bund und Land finanziert.
Flussness
Unter dem Stichwort »aktive Erholung« steht der Bereich namens »Flussness« an der Schulstraße. Groß und Klein können dort Laufen, Inlineskaten, Roller oder Laufrad fahren. Dazu wurde neben dem Eingangsplatz eine Freizeitfläche mit Outdoorfitnessgeräten, bespielbaren Elementen und einem geschwungenen Rundweg geschaffen. Auf der anderen Flusseite führt der Uferweg im Bereich des abgetragenen Schwimmbeckens durch das Windwasser »Luftbad«. Schon von Weitem sieht man die markanten Badeutensilien zwischen den Baumkronen rot aufleuchten.
Wellnitz
Ein weiterer Identitätsstifter des neuen Flussbades ist die »Wellnitz«, bestehend aus vier wellenförmigen Holzdecks, die zum Sonnenbaden, Verweilen und Entspannen einladen. Um dies auch im Sommer angenehm zu gestalten, wurden Schattenbäume und Baumgruppen, die lauschige Aufenthaltsplätze schaffen, gepflanzt.
Stichwort:
Tradition Flussbaden
Flussbaden hat in Chemnitz eine lange Tradition. Spätestens seit der Eröffnung des städtischen „Fluss,- Luft-, Sonnen- und Schwimmbades“ an der Chemnitz im heutigen Stadtteil Altchemnitz im Jahr 1922 erfreute sich der Ort äußerster Beliebtheit unter Badefreudigen. Über Jahrzehnte war das Flussbad eines der am meisten besuchten Freibäder der Stadt Chemnitz. 20 Jahre nach dem vollständigen Rückbau der Badeanlagen, die durch das Hochwasser 2002 stark beschädigt wurden - erinnerte nichts mehr an diese Tradition, ein scheinbar in Vergessenheit geratener Ort. Mit der Gesatltung der Interventionsfläche „Ehemaliges Flussbad Altchemnitz“ hat sich das geändert.
Der südliche Stadtpark
Der südliche Stadtpark wurde ab 1910 von Gartenbaudirektor Otto Werner angelegt und stellt einen „grünen Korridor“ aus der Chemnitzer Innenstadt bis ins Erzgebirgsvorland dar.
Der Bereich südlich des heutigen Südrings wurde kriegsbedingt nicht fertig gestellt und später als Altchemnitzer Flussbad genutzt. Nach der Aufgabe des Flussbades und dem Abbruch der dortigen Fußgängerbrücke war dieser Stadtparkteil nur noch eingeschränkt der Erholung zugänglich und wies – auch aus ökologischer Sicht – deutliche Pflegedefizite auf.
Da sich aber in unmittelbarer Nähe die Flüsse Würschnitz und Zwönitz zur Chemnitz vereinen, stellt dieser Ort eine zentrale Interventionsfläche des Kulturhauptstadtprojektes „Stadt am Fluss“ dar.
Rückblick: Einhub der Fußgängerbrücke
Am 25. Juni 2024 wurde die neue Fußgängerbrücke im ehemaligen Flussbad Altchemnitz am Standort der früheren Brücke eingehoben. Die Brücke ist eine rund 61 Meter lange und 2,5 Meter breite Stahlkonstruktion in integraler Bauweise. Sie wurde in drei Stunden aus drei Brückensegmenten zusammengesetzt. Damit wird wieder eine Verbindung zwischen dem südlichen Teil des Stadtparks und den Siedlungsstrukturen östlich der Chemnitz hergestellt.
Bürgerbeteiligung
Am 21. Juni 2023 waren interessierte Bürger:innen, vor allem aus den Ortsteilen Altchemnitz und Markersdorf, zu einer Informationsveranstaltung mit anschließender Diskussion auf die Freifläche neben dem Wirtschaftsgebäude an der Schulstraße 60 eingeladen. Vertreter:innen der Stadt Chemnitz und der Landestalsperrenverwaltung Sachsen stellten den aktuellen Planungsstand vor, gaben Einblicke in Entwürfe und Detaildarstellungen und informierten über den zeitlichen Bauablauf. Im Anschluss waren die Anwesenden eingeladen, ihre Anregungen und Ideen einzubringen.