Geschichte entdecken: Jutta Müller Eissportzentrum
Die Geschichte des Chemnitzer Eissports beginnt Anfang des 20. Jahrhunderts. Weil Eisflächen nur im Winter zur Verfügung standen, kombinierte man Eislauf zunächst mit anderen Sportarten, insbesondere Rollschuhsport. 1950 wurde ein Rollstadion eröffnet. 1954/55 folgte die erste Kunsteisfl äche, 1957 entstanden das Klubhaus und die Tribünen.
1964/65 wurde die Eissporthalle erbaut. Sie bietet heute eine 60 × 30 Meter große Eisfläche für öffentliches Eislaufen, Schulsport, Training und Wettkämpfe. 1972 wurde die 400 Meter lange Eisschnelllaufbahn erbaut, die zusammen mit der Eissporthalle und der Trainingshalle die größte zusammenhängende Eissportfläche Deutschlands bildet. Hier fanden 1983 die Weltmeisterschaften im Mehrkampf der Damen statt. Die Bahn wurde 2020 bis 2021 erneuert. Neben Schulsport und Vereinen trainieren hier auch die Kaderläufer des Olympiastützpunktes Chemnitz/Dresden. Öffentliches Eislaufen ist von Oktober bis März möglich.
Die Trainingshalle bietet eine 60 × 30 Meter Eisfläche, einen Gymnastikboden, einen Ballettsaal und einen Kraftraum. Sie wird vor allem von Eiskunstläuferinnen und -läufern genutzt. 2018 fanden hier die Deutschen Nachwuchsmeisterschaften im Eiskunstlauf statt. Die 1985 erbaute und 2017 kernsanierte Athletikhalle ist mit neuen Geräten und einem Ballettsaal ausgestattet. 1994 wurde die Fläche des Rollstadions saniert. Beide Sportanlagen werden von Schulen, Kitas und Vereinen genutzt.
Zum Eissportzentrum gehört auch ein Kältemaschinenhaus, das Herzstück des Komplexes, ohne welches die Vereisung nicht möglich wäre.
Die Rollbahn, die im Sommer für Inlineskating genutzt wird, ergänzt die Anlage.
Chemnitz hat eine reiche Tradition im Eissport und zahlreiche Erfolge im Eiskunstlauf, Eisschnelllauf und Eishockey. Der Eiskunstlauf in Chemnitz brachte talentierte Sportlerinnen und Sportler hervor, die bei Meisterschaften brillierten, u. a. Katarina Witt, Gabriele Seyfert, Anett Pötzsch und Jan Hoffmann. Trainiert wurden sie von Jutta Müller, einer der erfolgreichsten Eiskunstlauftrainerinnen der Welt. Nach ihr wurde im März 2024 das Eissportzentrum benannt.
Eiskunstlauf

- Katarina Witt
Olympiasiegerin 1984, 1988
Weltmeisterin 1984, 1985, 1987, 1988
Europameisterin 1983 – 1988
- Anett Pötzsch
Olympiasiegerin 1980
Weltmeisterin 1978, 1980
Europameisterin 1977 – 1980
- Gabriele Seyfert
Silber bei den Olympischen Spielen 1968
Weltmeisterin 1969, 1970
Europameisterin 1969, 1970
- Jan Hoffmann
Silber bei den Olympischen Spielen 1980
Weltmeister 1980
Europameister 1974, 1977, 1979
- Evelyn Klaudt (geb. Großmann)
Europameisterin 1990
- Mandy Wötzel und Ingo Steuer
Bronze bei den Olympischen Spielen 1998
Weltmeister 1997
Europameister 1995
- Aljona Savchenko und Robin Szolkowy
Bronze bei den Olympischen Spielen 2010, 2014
Weltmeister 2008, 2009, 2011, 2012, 2014
Europameister 2007, 2008, 2011, 2013
Eisschnelllauf
- Gabi Zange (geb. Schönbrunn)
Bronze bei den Olympischen Spielen 1984, 1988
Medaillengewinnerin bei Weltmeisterschaften
Europameisterin 1984
- Frank Dittrich
Medaillengewinner bei Weltmeisterschaften
Weitere Standorte Infostelen:
Jutta Müller Eissporzentrum: Informationsstele am 13. Dezember 2024 eingeweiht
Am Freitag, dem 13. Dezember, 11.30 Uhr enthüllte Oberbürgermeister Sven Schulze im Beisein zahlreicher prominenter Gäste feierlich eine neue Informationsstele für das Jutta Müller Eissportzentrum, Wittgensdorfer Straße 2 a.
Das Datum 13. Dezember wurde gewählt, weil es der Geburtstag von Jutta Müller war. Ihr zu Ehren waren u. a. aktive und ehemalige Eiskunstlauf- und Eislauf-Sportgrößen wie Katarina Witt, Gabriele Seyfert, Jan Hoffmann, Robin Szolkowy und Nico Ihle anwesend. Die Grundschulkinder des Chemnitzer Eislauf-Club e. V. führten ein kleines Programm auf.
Die neue Stele berichtet über die Geschichte des Eissportzentrums und deren Anlagen bzw. Gebäuden. Weiterhin wird über die Umbenennung der Einrichtung in Jutta Müller Eissportzentrum sowie die größten sportlichen Erfolge in den Sportarten Eiskunstlauf, Eisschnelllauf und Eishockey, die von dieser Sportstätte in Chemnitz ausgingen, informiert.
Die nunmehr 21. Informationsstele der Stadt Chemnitz wurde mit Spendengeldern von drei Bürger:innen der Stadt (insgesamt 850 Euro) sowie aus Eigenmitteln der Stadt Chemnitz finanziert. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 2.500 Euro.