Garagen-Campus

Neues Leben auf historischem Gelände

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Auf dem ehemaligen Betriebshof der Chemnitzer Verkehrs-AG (CVAG) im Stadtteil Kappel mit seinen geschichtsträchtigen 30.000 Quadratmetern ist seit Sommer 2021 ein zentraler und gemeinwohlorientierter Kulturstandort entstanden.

Garagen bieten Platz, um Kurioses zu lagern aber auch um sich zu treffen, gemeinsam Projekte zu realisieren und Partys zu feiern. Der Garagen-Campus vereint all das und öffnet sinnbildlich als große Garage seine Tore, um Chemnitz, die Region und Europa willkommen zu heißen – weit über das Kulturhauptstadtjahr hinaus.

Das Areal an der Zwickauer Straße in Kappel war seit 1880 Teil der Chemnitzer Nahverkehrsgeschichte. Nach dem Umzug des Straßenbahnbetriebs 1995 lag das Gelände brach, Teile wurden vermietet oder verkauft. Die historische Wagenhalle von 1908 beherbergt die Straßenbahnfreunde e.V., das Uhrenmuseum zog 2010 hinzu. Nach umfangreicher Sanierung hat die CVAG das Areal im März 2025 als Garagen-Campus mit Projekt-, Veranstaltungs- und Kreativräumen wiedereröffnet. Die Umsetzung des Großprojekts soll, abhängig von den verfügbaren finanziellen Mitteln, in weiteren Bauabschnitten fortgeführt werden.

Zahlen und Fakten

Als Eigentümerin des Geländes verantwortete die CVAG die im März 2023 begonnenen Arbeiten als Bauherrin. Diese umfassten den Rückbau des ehemaligen Verwaltungsgebäudes, die umfassende Dachsanierung inklusive des kompletten Dachstuhls, die Erneuerung der Oberlichter sowie die Sanierung von Stahlträgern und Stützen.
2024 folgten das Richtfest, die Verlegung neuer Medien sowie der Einbau einer Sprinkler- und Lüftungsanlage. Zudem wurden Wände und Fußböden saniert und neue Zugänge, Türen und Sanitäranlagen geschaffen.

Investitionsvolumen: 8 Mio. €, davon 5 Mio. € aus dem Bund-Länder-Programm „Wachstum und nachhaltige Erneuerung (WEP) – Fördergebiet Zwickauer Straße“.



Rückblick: Richtfest am Garagen-Campus

Der Garagencampus zum Richtfest am 20. März 2024.
Foto: Kristin Schmidt

Richtfest auf der Baustelle

Am 20. März 2024 feierte die Bauherrin Chemnitzer Verkehrs-AG (CVAG) gemeinsam mit Vertreter:innen der Stadt Chemnitz, der beteiligten Baufirmen, der Planungsbüros sowie Architekt:innen und den Sponsor:innen Richtfest.

„Unser Fokus für das Jahr 2024 liegt zum einen in der Nutzbarmachung der Fläche für das Kulturhauptstadtjahr 2025. Zum anderen wollen wir einen Ort schaffen, der für die Bürger:innen der Stadt Chemnitz und der Region über das Kulturhauptstadtjahr hinaus langfristig einen Mehrwert schafft.“ so Jens Meiwald, Vorstand der CVAG. „Dem Stand der Planung nach können wir Anfang des zweiten Quartals 2025 die vielfältigen Projekt- und Veranstaltungsflächen in Betrieb nehmen. Aktuell planen wir gemeinsam mit interessierten Nutzer:innen ein buntes Programm für das Jahr 2025 und arbeiten an der langfristigen Ausrichtung des Ortes.“, ergänzt Jens Meiwald.

„Für die Stadt Chemnitz und die Weiterentwicklung des Stadtteils Kappel entlang der Zwickauer Straße stellt der Ausbau des Areals zum Garagen-Campus eine wesentliche
Schlüsselfunktion für die Entwicklung des Sanierungsgebietes dar. Insgesamt sind für das Vorhaben unter Verwendung verschiedener Förderprogramme rund 5 Mio. Euro vorgesehen.“, ergänzt Baubürgermeister Michael Stötzer.

Zudem befindet sich das Team des Garagen-Campus derzeit mitten in der Programmplanung für das Jahr 2025. Neben Veranstaltungen externer Partner:innen wird der Garagen-Campus auch ein eigenes Programm bieten. Die Räume stehen offen für Projekte, Initiativen und Organisationen, die nach einem Veranstaltungsort oder einem neuen Zuhause suchen. Interessierte Bürger:innen können sich gern mit eigenen Ideen beim Team des Garagen-Campus melden.


Städtebau-Fördermittel für Sanierungsgebiet

Am 21. November 2022 hat die Stadt Chemnitz 6,4 Millionen Euro Fördermittel für Investitionen in städtebauliche Gesamtmaßnahmen vom Freistaat Sachsen erhalten. Anteilig gehen davon  1,6 Mio. unter anderem in den ehemaligen Betriebshof und Betriebshallen. Die entsprechenden Förderbescheide hat Staatsminister Thomas Schmidt an Oberbürgermeister Sven Schulze übergeben. Die Fördermittel werden die Stadt bei der Beseitigung städtebaulicher Funktionsverluste erheblich unterstützen.


Konzept und Idee

Das Gelände des künftigen Garagencampus.

Neben den verschiedenen Nutzungsszenarien, die eine dauerhafte und nachhaltige Belebung des Areals – auch über das Kulturhauptstadtjahr 2025 hinaus – ermöglichen sollen, wurde eine Architekturvision präsentiert, die den Garagen-Campus zum Leuchtturm für die Stadt, die Region, Deutschland und Europa werden lässt.

Das Konzept fasst all die gemeinsam gesammelten Ideen zusammen und dient als Leitfaden für die nächsten Planungsschritte. Es hilft dabei Investitionsentscheidungen zu treffen, Fördermöglichkeiten zu akquirieren, erste Aufträge zu beschließen sowie Nutzungen zu erproben und umzusetzen. Der Garagen-Campus ist ein langfristig angelegtes Stadtentwicklungsprojekt.

Die Entwicklung wird über einen Zeitraum von zehn Jahren schrittweise erfolgen. Verpflichtung und Herausforderung zugleich ist bei der Entwicklung der Fläche die Erreichung einer räumlich-architektonischen wie auch nachhaltig-beteiligungsorientierten Modularität.