Premiumradweg zwischen Wüstenbrand und Küchwald

Mit Erwerb der ehemaligen Eisenbahnstrecke Küchwald-Wüstenbrand im Oktober 2018 wurde die Planung zur Nachnutzung als Radweg forciert. Die Planungen des sogenannten Premiumradweges auf der 13,447 Kilometer langen ehemaligen Eisenbahnstrecke gliedern sich in vier Hauptabschnitte. Die Trasse ermöglicht einen Radweg mit einer Breite von vier Metern. 

Durch das Projekt wird die Südwest-, Nord- und Ringroute des Radverkehrsnetzes der Stadt Chemnitz an den neuen Radweg angebunden. Damit kann der Radverkehr unabhängig des öffentlichen Verkehrsraumes von Hohenstein-Ernstthal bis nach Chemnitz geführt werden – eines der Kriterien für einen Premium-Radweg. Mit dem Radweg entsteht eine sichere und attraktive Mitte-West Verbindung für Radfahrer.


Brückenbau für Premiumradweg an der Kalkstraße

185 Meter – so lang wird die Brücke über die Kalkstraße des Premiumradweges Wüstenbrand-Chemnitz bald sein. Mit der Montage des fünften von insgesamt neun Teilen am 25. Februar 2025 geht der Bau stetig voran. Die Brücke ist erforderlich, um den Radweg niveaufrei über die Kalkstraße zu führen. Damit wird ein wichtiges Kriterium der Förderbedingungen für den Premiumradweg erfüllt. Die Fertigstellung ist bis Ende Oktober 2025 geplant.

Neben der mehrfach geschwungenen Form weist die Fahrbahn eine weitere Besonderheit auf, sie wird aus Carbonbetonplatten hergestellt. Dadurch kann eine Gewichtseinsparung erreicht werden, die den Verbrauch an Stahl für die Hauptträger minimiert. Die Brücke ist zwischen den Geländern 4,5 Meter breit. Die Brückenfläche beträgt ca. 825 qm. 

Die Baukosten belaufen sich auf knapp 7,8 Mio. Euro. Davon werden ca. 90 Prozent der förderfähigen Baukosten durch den Freistaat Sachsen gefördert.


Teilabschnitt des Premiumradwegs feierlich eingeweiht

Radfahrende auf dem neuen Abschnitt des Premiumradwegs.
Foto: SMWA / Kristin Schmidt

Am 13. Juli 2023 eröffneten Staatsminister Martin Dulig und Bürgermeister Knut Kunze mit einer gemeinsamen Radtour zwei Abschnitte des neuen Premiumradwegs: Der 3 Kilometer lange Abschnitt von der Riedstraße bis zur Kalkstraße (Teilabschnitt 2.1) sowie der 2,8 Kilometer lange Abschnitt von der Kalkstraße bis zur Rudolf-Krahl-Straße (Teilabschnitt 3.0) sind Ende Juni fertiggestellt worden.

Die Fahrbahnbreite ist jeweils 4 Meter breit, sowohl auf den asphaltierten als auch auf den für die Querung von Amphibien wichtigen gepflasterten Teilbereichen.

Verbunden werden sollen die beiden Teilabschnitte mit einer neuen Radwegbrücke über die Kalkstraße. Da der Neubau noch aussteht, sind die beiden Radwegabschnitte zunächst vorübergehend ebenerdig über die Kalkstraße miteinander verbunden.

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Die Abschnitte des kompletten Radwegs zwischen Wüstenbrand und Küchwald (orange). Rot der Abschnitt 2.1, der jetzt in Angriff genommen wird.
Foto: Stadt Chemnitz

Die beiden Bauabschnitte

Der Bauabschnitt 3.0 (Baubeschluss B-035/2021 vom 17. März 2021) von der Kalkstraße bis zur Rudolf-Krahl-Straße wird mit einer Länge von rund 1,4 Kilometern umgesetzt. Die geplante Asphaltoberfläche der vier Meter breiten Fahrbahn ermöglicht komfortables und sicheres Fahren bei jedem Wetter; das empfohlene Mindestmaß liegt bei einer Breite von 2,50 Meter. Die Zufahrt an der Rudolf-Krahl-Straße wird dauerhaft für Rettungs-, Bau- und Wartungsfahrzeuge ertüchtigt. Diese direkte Anbindung an die Limbacher Straße dient unter anderem als temporäre Zufahrt für den Weiterbau des zukünftigen Abschnitts 3.1.

An den in Abschnitt 3.0 vorhandenen vier Brücken sind bauliche Maßnahmen erforderlich: Die Brücken erhalten eine Fahrbahnplatte, die an diesen Stellen eine Fahrbahnbreite von 3,8 Meter ermöglicht. Zudem werden Absturzsicherungen und Bauwerksentwässerungen angebracht oder instandgesetzt. Das vorhandene Natursteinmauerwerk bleibt erhalten, wird jedoch gesäubert, lockere Stellen werden ausgebessert und mit einem Graffiti-Schutz versehen.

Für diesen Bauabschnitt wurden Gesamtkosten von knapp 3,1 Millionen Euro veranschlagt. Bund und Freistaat beteiligen sich mit einer Förderung in Höhe von rund 2,58 Millionen Euro.

Der Bauabschnitt 2.1 von der Kalkstraße bis zur Riedstraße wird mit einer Länge von rund 2,8 Kilometern umgesetzt. Dieser schließt sich in westliche Richtung an den Bauabschnitt 3.0 an. Die Asphaltoberfläche für die Fahrbahn wird ebenfalls vier Meter breit sein. Zur niveaufreien Kreuzung wurde eine Brücke über die Kalkstraße und einem angrenzenden Feld geplant. Im Bereich des Feldes wird die unter dem Bauwerk liegende Feldfläche durch landwirtschaftliche Nutzfahrzeuge befahrbar bleiben. Die optisch extrem schlanke Brücke in Verbindung mit dem schrägen Pylon erzeugt einen markanten Eingang zur Stadt Chemnitz von der Autobahnabfahrt Rottluff der A 72 in Fahrtrichtung Innenstadt. Für diesen Bauabschnitt wurden Gesamtkosten von reichlich 6,9 Millionen Euro veranschlagt, die Förderung durch Bund und Land beläuft sich auf knapp 6,1 Millionen Euro. Für diesen Bauabschnitt wurde für die nächste Stadtratssitzung am 24. November 2021 der Baubeschluss B-233/2021 vorbereitet.